„Diesen Test drehte ich in NYC mit einem Sigma Art 24–70mm F2,8 mit L-Mount und einer 135mm F1,8-Festbrennweite. NYC ist voller vielfältiger Farbtemperaturen, deshalb waren der Subway und Times Square ideal für den Kameratest. Man braucht interessante Lichtverhältnisse zum Herumspielen. Für rauscharme Bilder benutze ich gerne nur die nativen ISO-Werte 400 und 3200. Weil Kameras mit größeren Sensoren weniger Schärfentiefe haben, filme ich für einen Mittelweg meist leicht unterbelichtet. Meistens filmte ich mit 4 Stops, bei Shots in grellem Licht zusätzlich mit ND-Filtern, um die Belichtung zu steuern. Beim Filmen in Lowlight heißt es, mit Lichtquellen im Umfeld Kontraste zu schaffen. Filmt man kontrastarm und unterbelichtet das Bild, versucht’s dann aber beim Grading aufzuhellen, gibt’s sofort Bildrauschen! Bei Lowlight geht’s ums Modellieren, man kann nicht alles der Kamera überlassen. Ich belichte immer noch wie früher mit Analogfilm. Da belichtete man für die Schatten und Prints entwickelte man für die Lichter. Das ist keine Universalregel, aber ein guter Ausgangspunkt.“

Mark Mann ist in den Vereinigten Staaten ein beliebter Promi- und Porträtfotograf. Mann teilt seine Erfahrungen mit der Blackmagic Cinema Camera 6K mit seinen Lieblingsobjektiven Leica Elmarit SL, Vintage Leica M und Sigma. „Ich habe einige Lieblingsobjektive. Ich fotografiere oft mit ihnen und weiß genau, wo ich stehen muss, um das beste Sichtfeld zu haben. Das Filmen mit der Blackmagic Vollformatkamera hilft mir, meine Videos besser zu kadrieren, so wie ich es bei meinen Fotos tue. Obwohl ich mich mit Objektiven, die mit S.35 funktionieren, auskenne, mochte ich nie, wie sie das Sichtfeld eines Objektivs verändern. Mir fiel bei der Kamera sofort auf, dass ein 24–90mm-Objektiv genau dieses Format zeigt. Es bleibt bei 24–90mm. Bei diesem Test probierte ich mein Lieblingsobjektiv aus, eine Vintage 90mm Leica Linse mit einem einfachen ML-Mount‑Adapter.“

„Es hat viel Spaß gemacht, mit dieser Kamera zu filmen. Mit den Objektiven hat sie mir tolle neue Perspektiven gegeben. Jetzt kann ich Objektive ausprobieren, an die ich gar nicht gedacht habe, oder die bei einem Auftrag in der Verwendung zu komplex wären. Mit einer L-Mount-Kamera habe ich mehr Auswahl, mit vielen Objektiven zu experimentieren. Die Blackmagic Cinema Camera 6K ist eine echte Multiformat-Kamera, die 3:2 mit 6048 x 4032 in 6K, 6:5 anamorph mit 4838 x 4032 und reguläres Super-35 4:3 mit 4096 x 3072 aufnehmen kann. Für einen bestimmten Look ist der größere Bildkreis von 43,18 mm mit sehr vielen Objektiven auf dem Markt kompatibel. Vor allem Anamorphoten mit der 6:5-Option. Mit dem Vollformatsensor ist sie auch toll für Super-35 4:3 geeignet. Man kann sowohl anamorphotische Bilder, Cinemascope 2,35:1 und Widescreen 1,85:1 aufnehmen.“

„Keine andere Blackmagic Kamera, die ich je besaß, holt so viel Schärfentiefe aus meinen Objektiven raus! Ich hab’ schon mit der URSA G2, der URSA 12K und allen Pocket-Kameras von Blackmagic gefilmt. Bei dieser war es, als ob eine andere Linse drauf war. Die Orte, die ich oft gesehen und gefilmt hatte, erschienen in viel immersiverer Form vor mir. Es dreht sich alles um das Filmmaterial und wie sich ein Sensor mit einem riesigen Bildkreis von 43,18 mm auf ein Objektiv auswirkt. Das Verhältnis zwischen Sensor und Objektiv steht im Mittelpunkt. Das versteht man erst, wenn man die Footage in DaVinci Resolve importiert. Diese Kamera bietet ein enormes Potenzial für die Kinematografie. Ich möchte den ganzen Dreh mit all meinen Objektiven wiederholen, um zu sehen, was da drin ist. Um aus ihnen herauszukitzeln, was bisher verborgen blieb!“

„Dieser Kameratest zeigt, was mein 24mm-T2 Vollformat-Makro-Cine-Objektiv von Sirui mit dem großen Sensor leistet. Es ist ein sehr günstiges Cine-Style-Objektiv mit einen riesigen Bildkreis von 44 mm. Das Objektiv ist also groß. Jedes Mal, wenn ich vorher mit diesem Objektiv gefilmt hatte, hatte ich einen viel kleineren Sensor. Das scheinbare Sichtfeld wurde gecroppt und eingeschränkt. In diesem Test ging es darum, was mit 24 mm wirklich zu holen war. Beim Lesen der technischen Daten der Blackmagic Cinema Camera 6K sah ich, dass sie im Open Gate 3:2-Modus (6048 x 4032) einen großen Sensor-Bildkreis von 43,18 mm hat. Das Objektiv ist fast so groß wie das 24mm-Sirui mit einem Bildkreis von 44 mm. Ich erwartete eine gewisse Vignettierung an den Rändern. Wenn ich das Objektiv sonst benutzte, sah ich durch das Cropping nie die Ränder.“

„Die Kamera war perfekt, um den Great Joy 50mm T2,9 1,8x Anamorphoten einzusetzen. Die Blackmagic Cinema Camera 6K nimmt auch 4:3 auf. Das Tolle an 4:3 ist, dass es ein Bild im Verhältnis 2,4:1 erzeugt, ohne dass es zu Vignettierungen oder Beschneidungen am Bild kommt. S.35 ist seit Jahren mein Ding. Ich finde aber, dass die Objektive damit nicht immer optimal einsetzbar sind. Das Great Joy kann bei T2,9 filmen. Bei weit offener Blende war aber die Weichzeichnung zu stark. Da musste ich beim Fokussieren abblenden, um mehr Details zu sehen. Bei der Blackmagic Cinema Camera 6K brauchte man das nicht, wegen der höheren Auflösung und dem richtigen Seitenverhältnis für das Objektiv. Jetzt kann ich problemlos bei T2,9 filmen und viele Details bleiben in den Aufnahmen erhalten. Ich habe dieses Objektiv mit einem EF-Anschluss und benutzte einen Sigma MC21-Adapter für den L-Mount.“

„Ich habe einen Satz klassischer Leica Summicron- und Elmarit-Objektive, die farblich aufeinander abgestimmt sind. Ich liebe den Look dieser Vintage-Objektive. Den Effekt dieser Leicas kann man je nach verwendeter Blende verändern. Die Objektive sind sehr vielseitig und Allround-Klassiker unter den Objektiven. Ich hatte sie auf meiner Blackmagic URSA 12K und der BMPCC 6K in Gebrauch. Doch nur einmal zuvor habe ich die Aufnahmen dieser Objektive in Verbindung mit einem Vollformatsensor gesehen. Ich war geradezu schockiert, wie gut sie mit dem viel größeren Vollformatsensor der Blackmagic Cinema Camera 6K abschnitten. Am meisten hat mich an dieser Kamera das Seitenverhältnis von 3:2 umgehauen. Die Tatsache, dass man damit oben und unten so viel mehr Sensorfläche parat hat, verdeutlichte mir, wozu diese Objektive in der Lage sind. Es fasziniert mich, was meine Objektive mit einem völlig anderen Sensor kreieren.“