Guten Tag,
mit dieser E-Mail möchte ich Ihnen ein Update zum neuen Dateiformat Blackmagic RAW geben, das wir heute für unsere URSA Mini Pro Kameras und DaVinci Resolve freigeben.
Was ist Blackmagic RAW?
Blackmagic RAW ist ein moderner Codec, den wir als Ersatz sowohl für RAW- als auch Video-Codecs entwickelt haben. Unser Ziel war es, dass unser neuer Codec sehr bedienfreundlich, schnell und qualitativ viel hochwertiger sein sollte.
Wir haben ein Video gemacht, das Blackmagic RAW in allen Einzelheiten vorstellt. Schauen Sie es sich an!
Schneller und schlauer
Blackmagic RAW ist viel intelligenter als simple RAW-Containerformate wie CinemaDNG, das wir bislang verwendet haben. Er „versteht“ nämlich die Eigenschaften des Bildsensors und die Color Science der Kamera. Das heißt, man erhält viel filmischer aussehende Bilder in einer im Vergleich zu den kleineren Dateien wesentlich besseren Qualität.
Eine bemerkenswerte Feature ist auch die technische Gestaltung von Blackmagic RAW selbst. Wir haben das Demosaicing teilweise in die Kamera verlegt und dieser Teil des Verarbeitungsprozesses wird nun durch die Hardware der Kamera selbst beschleunigt. Weil Blackmagic RAW die Software nicht mit haufenweise Verarbeitungsaufgaben belastet, kann sehr viel schneller wiedergegeben und gerendert werden.
Überdies behalten Sie die volle Kontrolle über RAW-Einstellungen wie ISO, Weißabgleich, Kontrast, Sättigung und benutzerdefinierte Farbräume. Blackmagic RAW bietet umfangreichen Metadaten-Support, einschließlich der Metadaten, die der Benutzer in Filialdateien selbst eingeben kann. Hinzu kommen außerdem GPU- und CPU-Beschleunigung, die neue Blackmagic Design Generation 4 Color Science, verschiedene Optionen für die Kodiermethoden „Constant Quality“ oder „Constant Bitrate“ und mehr.
Modernes RAW‑Format
Blackmagic RAW wurde gleichermaßen als Ersatz für Video- und RAW-Formate entwickelt. Er ist Video-Codecs himmelhoch überlegen, weil Blackmagic RAW Bilder nicht unter 4:2:2-Farbunterabtastung leiden. Außerdem ist die Videokompression sehr viel anfälliger für Bildartefakte. Weitere Gründe, weshalb Blackmagic RAW besser ist als andere RAW-Formate wie CinemaDNG: Er generiert eine einzige Datei, ist kameraseitig hardwarebeschleunigt und somit erheblich schneller, es bleiben sämtliche Farbinformationen erhalten und Sie können sämtliche RAW-Anpassungen vornehmen.
Mächtige Metadaten
Blackmagic RAW kann Metadaten in die generierte BRAW-Datei selbst einbetten oder sie in einer zusätzlichen Filialdatei hinzufügen. So können Nutzer ihre eigenen Metadaten verwenden. In der Praxis könnte das so ablaufen: Sie zeichnen in Blackmagic RAW komplett mit den Einstellungen der Kamera auf. Nehmen Sie später noch RAW-Anpassungen in DaVinci Resolve vor, können Sie diese Infos in einer Filialdatei ablegen. Dann können alle anderen Softwares, die diese Dateien lesen, auch auf diese Anpassungen zugreifen.
Sehr wirkungsvoll kommt das beim Einsatz von „Video“-Gamma zum Tragen. Wenn Sie auf der URSA Mini Pro Kamera „Video“-Gamma vorgeben, sehen Sie beim Bearbeiten der Dateien die Video-Gamma-Werte. Das geschieht allein über die Metadaten in der Datei, die der Software anzeigen, dass in den Dateien Video-Gamma-Werte enthalten sind. Zusätzlich liegen darin auch immer noch die „Film“-Gamma-Werte ab. Machen Sie sich dann an die Farbkorrektur Ihrer Bilder, gibt es keine Probleme mit abgeschnittenen Weiß- und Schwarzpegeln, weil der gesamte Film-Dynamikumfang vorhanden ist. Wenn Sie jetzt die Schwarzwerte hochziehen oder die Weißwerte reduzieren, taucht plötzlich die gesamte Zeichnung wieder auf!
SDK Library für Entwickler
Gute Nachrichten: Support für Blackmagic RAW lässt sich leicht in jede Software integrieren, weil wir die gesamte Downstream-Softwareverarbeitung in eine einzige Softwarebibliothek gesteckt haben. Und die gibt es für Entwickler kostenfrei. Da es diese Bibliothek für Mac, Windows und Linux gibt, ist die Komplexität der Anwendung von Blackmagic RAW kein Thema mehr. Die SDK Library liefert nämlich auch das Know-how zum Lesen der Filialdaten, zum Einstellen der RAW-Parameter und enthält obendrein noch die gesamte Color Science.
Damit wird eine einheitliche Bilddarstellung auf verschiedenen Softwares und über verschiedene Betriebssystemplattformen hinweg gewährleistet. Da auch DaVinci Resolve 15.1 diese Library verwendet, kann man jegliche Änderungen an RAW-Einstellungen, die in DaVinci Resolve vorgenommen wurden, auch in anderen Softwares sehen. Wir haben auch eine einfache App namens Blackmagic RAW Player entwickelt, mit der Sie Blackmagic-RAW-Dateien sichten können.
Kosten und Verfügbarkeit
Noch eine gute Nachricht: Das Update ist kostenlos. Wenn Sie eine Blackmagic URSA Mini Pro besitzen, können Sie sich ein Public-Beta herunterladen, das Ihre Kamera um Blackmagic RAW erweitert und sie überdies mit Blackmagic Design Generation 4 Color Science aufrüstet.
So können Sie ab sofort in Blackmagic RAW drehen, denn wir geben heute auch eine neue Version von DaVinci Resolve 15.1 frei. In dem Release stecken mehrere neue Features. Am wichtigsten ist jedoch, dass es Support für Blackmagic RAW mitbringt.
Wer mit ein paar Musterdateien in Blackmagic RAW experimentieren möchte, kann sich die Dateien mit den Originalkameradaten von unserer Website holen. Zu den Dateien gelangen Sie über www.blackmagicdesign.com/de, auf der URSA Mini Pro Produktseite. Dort gibt es einen neuen Tab namens „Blackmagic RAW“ mit näheren Einzelheiten und den Dateien zum Downloaden.
Von dieser Produktwebseite können Sie sich auch den Blackmagic RAW Player herunterladen, um die Dateien abzuspielen. Vielleicht holen Sie sich auch gleich noch den Download von DaVinci Resolve und probieren ein paar Colorgradings an den Dateien aus. Dann können Sie in DaVinci Resolve über den Kamera-Tab in den Bereich für die primäre Farbkorrektur navigieren, wo Sie die RAW-Einstellungen sehen. Sie können sogar Filialdaten speichern.
Wenn Sie Support für Blackmagic RAW in Ihre eigene Software integrieren möchten, steht auf dieser Webseite auch der Blackmagic RAW Developer SDK zum Download bereit. Der SDK enthält Beispielcode, der Ihnen verrät, wie Sie die Bibliothek einsetzen.
Weitere Einzelheiten finden Sie auf unserer Website. Ich persönlich halte Blackmagic RAW für wahnsinnig spannend und freue mich sehr über das fantastische Feedback vonseiten der Beta-Tester. Als ich gestern Blackmagic-RAW-Clips abspielte, merkte ich, dass ich das über ein altes mechanisches USB-Laufwerk tat. Dieses Laufwerk konnte zwar keine 4K-Videodateien abspielen, kam aber mit den 4.6K-Dateien in Blackmagic RAW wunderbar zurecht. Es ist echt erstaunlich, wie gut die Bilder trotz der geringen Dateigrößen aussehen. Das ist total aufregend!
Ich hoffe, mit diesem Update Ihr Interesse an Blackmagic RAW und seinen Möglichkeiten geweckt zu haben. Wir sind gespannt darauf, was Sie mit diesem neuen Codec anstellen werden.
Viele Grüße,