Live-Regisseur: Hugh Sundae
Kameraoperator/in: Darryl Ward
Kameraoperator/in: Oily Harris
Produktionsfirma: Sundae Pictures
„Die Qualität steht bei Roundhead Studios an oberster Stelle. Wir suchen ständig nach Wegen, diese ,Live Broadcasts‘ auf das nächste Level zu bringen.“
„Neil Finn von Crowded House kam im Jahr 2016 auf die Idee, die Aufnahmen seines Albums ,Out of Silence‘ über vier Wochen hinweg live zu streamen. Er nannte das die ,Infinity Sessions‘. Es war ein großes Projekt mit über einem Dutzend Sängerinnen und Sängern und einem Orchester. Seitdem sind die Infinity Sessions immer weiter gewachsen und inzwischen sind Künstler aus aller Welt dabei. Diese Events auszurichten war ziemlich teuer, weil wir dafür bis zu sechs Kameraleute für acht oder mehr Kameras beschäftigten. Auch heuerten wir Lichttechniker an und mieteten einen Truck für all das Beleuchtungsequipment.“
„Wie man sich vorstellen kann, steht bei Roundhead Studios die Qualität an oberster Stelle. Neil sucht ständig nach Wegen, diese ,Live Broadcasts‘ auf das nächste Level zu bringen. „Vor einigen Monaten hatte er die Idee, über zwei Wochen jeden Abend eine Livesession zu streamen. Dieses Mal fanden die Sessions im kleineren, intimeren ,Brick Room‘-Studio statt. Die Herausforderung bestand darin, in noch höherer Auflösung mit Vollformatkameras und Cine-Festbrennweiten zu drehen. Wir verwendeten zwei Blackmagic PYXIS 6K Kameras und vier Blackmagic Cinema Camera 6K, weil sie den gleichen Sensor, den gleichen Dynamikumfang und das gleiche Farbprofil bieten. Fürs Live-Mischen dieser Kameras und den Livestream verwendeten wir einen ATEM Television Studio HD8 ISO. Dieser Mischer erstellt aus dem Livestream automatisch eine DaVinci Resolve Timeline und vereinfacht die Postproduktionsabläufe damit enorm. Eine weitere bahnbrechende Ergänzung war der als Netzwerkspeicher eingesetzte Blackmagic Cloud Store Max 24TB. Wir erzeugten nämlich pro Nacht rund 2,5 Terabyte Material. Über die 10G-Ethernet-Anschlüsse und den kompatiblen 10G-Port an meinem Mac Mini lief der Datentransfer extrem schnell.“
„Neil brachte für die zwei Wochen ein beeindruckendes Line-up von Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Sein Köder war, dass alle noch am selben Abend einen eigenen Livestream ihrer Performance bekommen sollten. Im Anschluss an jede Live-Übertragung luden wir den Stream herunter und bereiteten ihn für die Künstler als 4K-Schnitt der tatsächlichen Aufzeichnung auf. Die Kombination aus dem ATEM Television Studio ISO Mischermodell und den 6K-Kameras gab uns einen kompletten Workflow für Schnitt und Farbkorrektur. So lieferten wir mühelos in kürzester Zeit.“
„Am Tag nach der Show posteten wir jeweils einen Song pro Künstler auf unseren Social-Media-Kanälen, um die Online-Dynamik weiter zu befeuern. Dafür öffnete ich den Programm-Feed und die ISO-Dateien aus dem ATEM Television Studio HD8 ISO direkt in DaVinci Resolve. Aus der vom ATEM automatisch erzeugten Timeline hatte ich schnell eine 4K-Version des Live-Events erstellt. Obwohl die Streams in HD H.264 vorliegen, lässt sich das HD-Material in Resolve einfach gegen die originalen 6K-Blackmagic-RAW-Kameradateien mit angewendeter Film-Gamma-LUT austauschen. Diese LUT war auf meine für die Streaming-Ausgabe verwendete Display-LUT abgestimmt. Und mit Blackmagic RAW sieht einfach alles großartig aus.“
„Roundhead Studios besitzt ein seltenes Neve 8088 Mischpult, auf dem man sogar noch eine Zigarettenbrandspur von den Sessions mit The Who sieht. Neil hat Zugriff auf einige der besten Instrumente, Audiogeräte und Toningenieurinnen und -ingenieure der Welt. Daher ist es sehr wichtig, dass das Audiosignal aus dem Mischpult des Tontechnikers genau so und unverändert vom ATEM im Stream ankam! Da die ,Infinity Sessions‘ sowohl Performance als auch Broadcast sind, verwenden die Techniker einen Bühnensplit zwischen dem ATEM und dem ‚Brick Room‘-Studio. Ich erhielt ein Ausgabesignal, dem die Atmos einiger Raummikrofone beigemischt waren. Das gesamte Setup war simpel: XLR links und rechts, vier Frames Delay, ein Limiter bei etwa -6 dB. Für den Online-Mix erschien mir das genau richtig.“
„Ich bin mit Live-TV-Produktionen voller Überblendungen aufgewachsen, und für diese Shows passte dieser Retro-Look perfekt. Das ist kein Effekt, den man in DaVinci Resolve einfach mit einem Mausklick nachbilden könnte. Besonders wenn der Blendenhebel geschickt gehandhabt wurde. Mit der Zeit wurde dieser Stil zu einer Art Markenzeichen der Sessions. Freunde und Musiker, die die Sessions ansahen, sprachen immer wieder begeistert darüber. Selbst jüngere, vielleicht etwas kritischere Künstler fanden den Look großartig. Nach vierzehn Tagen Livestreams war ich ziemlich geübt darin.“
„Wie eine musikalische Performance braucht auch ein Livestream viele Komponenten, die harmonieren. Eine Art ‚Orchester der Technik‘, das jeden Abend perfekt synchronisiert sein muss. Ich nutze normalerweise Blackmagic HyperDeck Studio Rekorder für Aufnahme und Playback. Doch ein Kollege empfahl mir DaVinci Resolve für die Wiedergabe, weil man dort praktisch jede Art von Material in die Timeline ziehen und direkt abspielen kann. Man braucht es nicht mal in einem bestimmten Format zu rendern!“